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Buchtipps - Belletristik

Britta Stoever zieht mit ihrem Mann und zwei Kindern von Hamburg südlich in die Marschlande. Die Familie hat den Wunsch nach mehr Freiheit und Freiraum nach dem beengten Leben in der Großstadt. Doch sie kann sich nicht an das neue Leben auf dem Land gewöhnen, ihre Rolle als Frau, Mutter und teilzeitarbeitende Geologin fühlt sich mit einem Mal nicht mehr richtig an. Auf langen Spaziergängen an den Deichen entdeckt sie die Gedenktafel einer Frau, die im 16. Jahrhundert am selben Ort wie sie heute gelebt hat, Abelke Bleken.

Das ist ein Buch, das ich nur wegen des Covers und des Titels gekauft habe, ohne mich in irgendeiner Weise damit auseinanderzusetzen, worum es eigentlich geht und das hat mir aufgrund der Erzählperspektive einen unvergesslichen Überraschungsmoment und absolute Begeisterung beschert. Ein Riesenkalmar berührt ein Tiefseekabel – und seine Arme beginnen, zu erzählen.

Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, ist Josse, Sohn eines Geflüchteten, einer der wenigen, die die drohende Gefahr durch den Vulkan erkennen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen. Bald fürchtet das Stadtoberhaupt, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden, aber erst als auch einer der reichen Bürger auf die Gefahr etwas zu geben scheint, schaltet sich die mächtigste Frau der Stadt ein. Und Josse fällt um. Die Katastrophe vor Augen, tut er – nichts.

Das ist dieses Jahr mein absolutes Lesehighlight! Öziri erzählt die Geschichte von Arda. Arda ist ein junger Mann Ende 20 und liegt mit multiplen Organversagen irgendwo in Deutschland im Krankenhaus. Er weiß nicht, wird er überleben wird oder nicht. Seinem Vater, den er nicht kennengelernt hat, erzählt er seine Lebensgeschichte und die seiner Mutter und Schwester.

Nincshof ist eine kleine Stadt in Österreich, an der Grenze zu Ungarn. Einige männliche, ältere Dorfbewohner haben ein etwas ungewöhnliches Vorhaben. Sie wollen, dass Nincshof von der Landkarte verschwindet. Einfach weg. Keine Feste mehr, keine Google-Einträge, der Ort soll einfach vergessen werden. So hätte man wieder seine Ruhe, wäre wieder unter sich. Keine lästigen Touristen mehr, keine störenden biker oder gar ebiker. Sie und das ganze Dorf könnten wieder in Freiheit und Ruhe leben. Laut Legende ist das in Nincshof schon einmal so gewesen.

Die Protagonistin, ihren Namen erfahren wir nicht, begibt sich für ein paar Tage in ein kleines Ordenskloster, welches Zimmer an Gäste vermietet. Sie flieht vor dem Ende ihrer Ehe und auch beruflich braucht sie eine Pause. Dazu hat sie noch quälende Rückenschmerzen, die, wie sie ahnt, mit ihren anstehenden Entscheidungen zu tun haben. Und obwohl sie mit der Institution Kirche wenig anfangen kann, empfindet sie die ruhigen, rhythmischen Tagesabläufe mit Kirchgängen als sehr wohltuend und nimmt freiwillig an allen teil.

In einem nicht genauer benannten arabischen Land herrscht im 19. Jahrhundert ein weiser und gerechter König, der seine Tochter Jasmin, sein einziges Kind, über alles liebt. Nach der brutalen Ermordung der Königin verfällt Jasmin in eine tiefe Depression, denn sie fühlt sich verantwortlich für das, was passiert ist. Sie weigert sich, ihr Zimmer zu verlassen, und will mit niemandem sprechen. Aus purer Verzweiflung verkündet der König, dass derjenige, der seine Tochter heilen kann, ihr Mann werden würde. Viele versuchen es, doch niemand ist erfolgreich.

Ein namenloser Waisenjunge wächst in einem Bordell im Carthago Nova in Südspanien im 4. Jahrhunderts n.Chr. Auf. Es ist eine grausame Welt, in der er sich durchschlagen muss. Seine Ziehmutter ist eine Prostituierte. Sie erklärt ihm die kleine Welt aus Taverne und Stundenhaus, wo sie mit vier anderen Sklavinnen den Männern zuwillen sein muss. Er ist aus Versehen hierher geraten, da der Herr des Hauses ihn - statt auf dem Sklavenmarkt - von einem Schiffskapitän kaufte und übersah, dass er zum Schnäppchenpreis eben auch kein Mädchen erwarb.

Port-au-Prince 1792: Minette ist Tochter einer freigelassenen Sklavin. Sie und ihrer Schwester gelten wegen ihres bezaubernden Gesangs als die "kleinen Nachtigallen" und und retten als „farbige“ Attraktion das Ensemble vor dem Ruin. Auf den Zuschauerrängen sitzen die Kolonialherren, die durch die harte Arbeit ihrer Sklaven reich geworden sind und nun die Pariser Lebensart kopieren. Aber als die Wogen der Französischen Revolution Saint Domingue (heute Haiti) erreichen, geht die Angst um, wer welche Privilegien in die neue "Gleichheit" hinüberretten könnte.

Jennifer Quinn ist seit fast sechzig Jahren mit Bernard glücklich verheiratet. Sie bäckt für ihr Leben gern und gut und liebt es, ihren Bernard damit zu verwöhnen. Aus einer Laune heraus bewirbt sie sich bei der Tv-Show “Das Backduell” und mit ihren 77 Jahren geschieht plötzlich etwas völlig Aufregendes. Sie wird angenommen und muss sich nun von Show zu Show beweisen, gleichzeitig brechen alte Wunden und Erinnerungen auf, die sie bisher gut gehütet hat.